7 Fragen an Maria C. Schmid, Gesang
Was ist für Dich zentral im Musikunterricht?
Als Gesangslehrerin bin ich bestrebt, den Menschen offen, ehrlich und kompetent zu begegnen mit dem Ziel, sie zu einer unverkrampften, dynamischen und beseelten Stimmführung hinzuführen. Basierend auf der Freude an der Musik, werden Körper, Geist und Seele gefordert und geübt. Im Idealfall ist für mich Singen die Verschmelzung von Klang, Text und Persönlichkeit, erwachsen aus Leidenschaft, Hingabe und Achtsamkeit.
Wie hast Du Deinen eigenen Unterricht / Deine Ausbildung erlebt?
Meinen Weg zur Sängerin erlebte ich als eine spannende, fordernde, meist beglückende Stimm-und Persönlichkeitsreise. Es wurde mir Zeit geschenkt zu reifen, sehr viele schöne Musik kennenzulernen. Ich bin dankbar, dass ich in diesen Jahren derart vielen besonderen, stärkenden und mitunter auch eigensinnigen Menschen begegnen konnte. Am liebsten hätte ich noch ganz lange weiterstudiert, obwohl ich die Schattenseiten dieses Berufes durchaus auch kennengelernt habe. Letztendlich ist es wunderbar, dass Menschen unterschiedlichsten Wesens miteinander Musik zum Klingen bringen und das Rad der Zeit zu wohltuendem Stillstand bringen können.
Was nimmst Du davon für Dein Unterrichten mit?
Die Grundachtung vor einem Menschen und das Bewusstsein, dass “viele Wege nach Rom führen”, aber auch nicht zwingend “dorthin” führen müssen. Man soll aus seinen Träumen erwachen, um sie in die Tat umzusetzen und zu jeder Zeit offen sein für einen Plan B, der auch lustvoll sein kann.
Wie hast Du Dein Instrument ausgewählt? Gibt es ein prägendes Erlebnis?
Musik war bereits in meiner Kindheit meine Leidenschaft. Erst wünschte ich mir nichts sehnlicher als eine Geige und spielte als Kind und Jugendliche mit grosser Freude. Gesungen habe ich immer gerne, kannte aber das Berufsbild nicht. Klassischer Gesang klang in meinen Ohren alles andere als anziehend. Als ich aber einmal als Geigerin im Jugendorchester an einem Adventskonzert ein gleichalteriges junges Mädchen solo singen hörte, spürte ich, dass ich dies wohl noch lieber machen würde. Dieses Gefühl erschreckte und irritierte mich erst sehr. So vergingen noch Jahre, bis ich erstmals einer Gesangslehrerin vorgesungen habe. Dieses Vorsingen öffnete mir endgültig die Türe zum Singen.
Mit welchem Schülertyp arbeitest Du besonders gerne?
Vorzugsweise arbeite ich mit erwachsenen SängerInnen, welche sich zur Literatur des klassischen Konzertfachs hingezogen fühlen. Sie profitieren nicht nur von meiner reichen Erfahrung als Konzertsängerin mit überdurchschnittlich grossem Repertoire, von meiner Gabe technisch-analytisch präzise zu hören und entsprechend zu korrigieren, sondern auch von meinen menschlichen Qualitäten.
Welche Schülereigenschaften empfindest Du als Herausforderung?
– Jene, deren Talent mit Händen zu greifen ist, die aber noch offen werden müssen für konsequentes Arbeiten
– Jene, die ihre Kompetenzen weit höher einschätzen, als ich sie zurzeit wahrnehme
– Jene, deren Kompetenzen schon erfreulich sind, deren Persönlichkeitsentwicklung aber noch hinten nach hinkt
– Besserwisser und Ungeduldige
Grundsätzlich fordert jeder Mensch und das ist auch gut so, macht es spannend. Es soll über die ganze Zeitspanne des Unterrichts so sein, dass man sich gegenseitig ernst genommen und achtsam behandelt fühlt.
Beschreibe kurz Deinen Unterrichtsraum.
Es ist ein lichtdurchfluteter, grosser Wohnraum mit einem Flügel, akkustisch angenehm.
Maria C. Schmid, Gesang
Maria C. Schmid unterrichtet Gesang in der Region Luzern.