Interview mit Franziska Huber, Violine

7 Fragen an Franziska Huber, Violine

 Was ist für Dich zentral im Musikunterricht?
Für mich ist zentral, dass der ganze Mensch berücksichtigt wird. Ich gestalte meinen Geigenunterricht für Erwachsene so, dass möglichst alle Ebenen zum Zuge kommen: Die Musik, der Körper und der Geist. Im Sinne von “ich spiele ein Instrument – und lerne fürs Leben”. Und das Zusammenspiel finde ich sehr wichtig. Von Anfang an. Darum leite ich auch zwei Schüler*innen Ensembles: Das Ensemble Uno für Anfänger*innen und das Ensemble Orecchio für Streicher*innen, die schon fortgeschrittener sind. Das macht richtig Freude!

Wie hast Du Deinen eigenen Unterricht / Deine Ausbildung erlebt?
Ich habe meine musikalische Ausbildung sehr unterschiedlich erlebt. Auf dem Instrument habe ich viel gelernt. Aber es fehlte mir der Zusammenhang zum Ganzen. Als ich Schmerzen in der Schulter hatte z.B., kümmerten wir uns nur um die Schulter und allenfalls noch knapp um den Oberkörper. Erst in der mehrjährigen Dispokinesis-Ausbildung nach dem Studium lernte ich, wie wichtig eine gute innere und äussere Haltung ist. Und wie sehr es dabei auch auf unsere Füsse, Beine, den Beckenboden und Unterbauch ankommt. Da erhielt ich die optimalen Voraussetzungen fürs Spielen, Auftreten und auch fürs Unterrichten.

Was nimmst Du davon für Dein Unterrichten mit?
Für meinen Unterricht oder fürs Coachen von Musiker*innen nehme ich genau das oben Beschriebene mit. Ich arbeite ganzheitlich und versuche immer von Neuem herauszufinden, was in der momentanen Stunde von dem / der jeweiligen Schüler*in oder Musiker*in gebraucht wird.  

Wie hast Du Dein Instrument ausgewählt? Gibt es ein prägendes Erlebnis?
Ein wichtiges Vorbild war mein Grossvater, der zwar kein Berufsmusiker war, aber mit grosser Leidenschaft musizierte. Er spielte Geige und Klavier. Sein Geigenspiel hat mich immer besonders fasziniert. Da war für mich schon sehr früh klar, dass es die Geige sein muss!  

Mit welchem Schülertyp arbeitest Du besonders gerne?
Ich habe fast 20 Jahre Kinder unterrichtet und arbeite seit sieben Jahren “nur” noch mit Erwachsenen. Das war auch der Grund weshalb ich mich freischaffend gemacht habe. Ich liebe Kinder! Aber Geige spielen möchte ich ihnen nicht mehr lehren. Mit Erwachsenen zu arbeiten erfüllt mich sehr. Egal welcher “Typ”:- Es ist, nebst dem Auftreten, genau das was ich tun möchte.

Welche Schülereigenschaften empfindest Du als Herausforderung?
Ich empfinde das Unterrichten generell als Herausforderung! Aber als eine tolle Herausforderung die mich, und hoffentlich auch den oder die Schüler*in weiterbringt.

Beschreibe kurz Deinen Unterrichtsraum.
Mein Unterrichtsraum ist ein Saal! Es ist der Tanz-, und Bewegungsraum backside in Bolligen bei Bern. Der Raum ist optimal: Sehr hell, warm, freundlich und es hat viel Platz. Man kann sogar mit offenem Fenster musizieren wenn man will:- Gerade in der heutigen Situation ist dies alles Gold wert. Ich kann hier alle Einzelstunden, die Ensembleproben und die Kurse geben. Vorher hatte ich drei Räume für die jeweiligen Angebote. Von Bern aus hat man genau 20 Minuten bis man vor Ort ist. Das ist, wie wenn ich in einem Berner Aussenquartier arbeiten würde.

Franziska Huber, Improvisation & Violine

Angebot: Geigenunterricht für Erwachsene, Haltungs- und Bewegungsschulung Dispokinesis (Von Musikern für Musiker), Streicherensemble.