Interview mit Heiner Krause, Waldhorn

7 Fragen an Heiner Krause, Waldhorn

Was ist für Dich zentral im Musikunterricht?
Freude an der Musik und am Hornspielen sind das übergeordnete Ziel.
Identifikation als Hornistin/ Hornist einerseits über unsere wertvolle Geschichte angefangen von den Jagdsignalen, die klassischen Hornkonzerte (Mozart, Haydn), die reichhaltige romantische Literatur und Richard Strauss bis hin zur modernen Unterhaltungs- und Filmmusik, andererseits über die dazugehörigen Charaktere wie z.B. Naturfreund, Jäger, Romantiker, Held…
Dazu bedarf es einer umfassenden und gut strukturierten Ausbildung auf allen Altersstufen, beginnend beim 6-Jährigen mit dem Kinderhorn.
Die aktive Mitarbeit (zuhause üben!) garantiert grosse Erfüllung mit dem schönsten Instrument.

Wie hast Du Deinen eigenen Unterricht / Deine Ausbildung erlebt?
Meine Lehrer gaben mir diese gute Struktur einer umfassenden Ausbildung, waren auch streng, doch haben sie mich immer sehr motiviert und individuell bestmöglich gefördert. Durch Ensemble- und Orchesterspiel, Schülerkonzerte und Wettbewerbe konnte ich bereits als Jugendlicher ein sehr aktives Musikerleben führen.
Die Hornstunden waren oft fröhlich, ich habe mich immer darauf gefreut.

Was nimmst Du davon für Dein Unterrichten mit?
Genau das, was ich selbst erlebt habe, übertragen und angepasst auf die heutige Zeit. Liebevolle Betreuung, Motivation und Förderung auf der Grundlage eines umfassenden Ausbildungskonzeptes vom Anfänger bis hin zur Aufnahmeprüfung an einer Hochschule. Es muss aber nicht jeder Profi werden: die Amateurszene braucht viele gut ausgebildete und sichere HornistInnen. Die Musik soll den Musikanten und den Zuhörern Freude machen. Hornspielen zur Steigerung der Lebensqualität!

Wie hast Du Dein Instrument ausgewählt? Gibt es ein prägendes Erlebnis?
Ich wollte ursprünglich Trompete spielen, kannte das Waldhorn gar nicht.
Da kein Platz an der Musikschule war, habe ich mal mit Horn angefangen. Mein Lehrer hat mir die Schönheit des Instrumentes so nahe gebracht und mich so liebevoll betreut, dass ich nicht nur dabei geblieben bin sondern aus meinem Hobby mein Beruf wurde. Übrigens: den Kindheitstraum mit der Trompete habe ich mir trotzdem erfüllt, autodidaktisch mit der Instrument meines Grossvaters: seit über 40 Jahren spiele ich in meiner eigenen Classic-Jazzband “The Sugar Foot Stompers”.

Mit welchem Schülertyp arbeitest Du besonders gerne?
Es ist für mich keine Arbeit!
Am einfachsten ist es natürlich, wenn die Schüler bereits den “Hornvirus” in sich tragen, unbedingt Hornisten sein wollen. Alle anderen versuche ich damit zu infizieren. Fröhlich, leidenschaftlich, frech aber auch sensibel, verantwortungsvoll und konsequent wären mal ein paar Adjektive…

Welche Schülereigenschaften empfindest Du als Herausforderung?
Es kann immer Herausforderungen geben: wenn in der Pubertät alle Kollegen etwas anderes machen als klassische Musik, wenn eine Zahnspange kommt, wenn die Schule stressig wird…
Aber es sind alles Menschen, die schlussendlich auch eine Freude haben wollen.
Genau das versuche ich ihnen anhand des Hornspielens zu ermöglichen.

Beschreibe kurz Deinen Unterrichtsraum.
Ich habe mehrer Unterrichtsräume in und um Basel. Sie sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen.
In jedem Raum ist Tageslicht, ein (echtes) Klavier, eine gute Akustik.
Ich finde den Raum, solange er diese Grundvorraussetzungen erfüllt, zweitrangig.
Viel wichtiger ist mir eine lockere Atmosphäre und viel Musik im Unterricht. Ich spiele gerne auf dem Klavier mit!

Heiner Krause, Waldhorm

Heiner Krause unterrichtet Waldhorn in und um Basel.